Bewohner des Stadtteils sitzen bei gutem Wetter gemeinsam im Hof unter Bäumen und führen Gespräche
Bildquelle: X-IGS e.V.

In Tübingen wurden am „Hechinger Eck“ drei Häuser mit Anschlusswohnungen für geflüchtete Menschen gebaut. Hier ist das Projekt „Passerelle“ angesiedelt, um neue Formen der Hilfen für Geflüchtete zu entwickeln. Das Projekt Passerelle bietet mit seinen Räumen – Werkstatt, Gruppenraum, Garten- und Außenbereich – eine Plattform für Aktivitäten. Ein inhaltlicher Schwerpunkt sind dabei Gesundheitsbildung und -förderung der Geflüchteten.

Geflüchtete Menschen unterscheiden sich von anderen Zielgruppen. Viele herkömmliche Ansätze der Gesundheitsförderung sind nicht übertragbar, Konzepte und Methoden müssen angepasst werden. Deshalb entwickelt das Projekt eine Konzeption für Health Literacy und Gesundheitsförderung für Geflüchtete. Konkrete Maßnahmen wie Trainings, Kurse oder Gruppenangebote werden partizipativ entwickelt und durchgeführt: niedrigschwellige Informationsanlässe und Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen, Aktivitäten zur Bewegungsförderung und intensive Gruppen nach dem in der Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten bewährten Konzept „EXIT“. Auch die Aktivitäten in Werkstatt und Garten werden als Zugang zu Prävention, Gesundheitsbildung und -förderung gesehen. Sie reduzieren soziale Risikofaktoren wie Einsamkeit, Resignation oder geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Diese Formen der Gesundheitsbildung und -förderung werden ins Setting eingebettet und vernetzt, insbesondere über die Zusammenarbeit mit Freiwilligen und mit anderen Institutionen. Im Setting bilden sich so neue soziale Beziehungen; haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende erleichtern den Geflüchteten Zugänge zu medizinischer und psychologischer Gesundheitsversorgung und helfen, Schwellen zu gesundheitsfördernden Angeboten abzubauen.

Weitere Informationen: https://projektpasserelle.com/