Schwerpunktthema

Neues Schwerpunktthema der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg ist die Verknüpfung von Gesundheitskompetenz und Bewegungsförderung. Als Auftakt zum neuen Schwerpunktthema wird deshalb der Präventionspreis unter dem Motto Aktiv sein für mehr Wohlbefinden - Bewusstsein schaffen für ein gesundes und bewegtes Leben ausgelobt. Gefragt sind niedrigschwellige, kreative und vorbildhafte, vorzugsweise auch kleine Projekte, Programme und Initiativen, welche einen innovativen und nachhaltigen Charakter haben, die

  • Sport- und Bewegungsangebote nutzen, um Gesundheitskompetenz zu vermitteln und diese systematisch verankern oder
  • durch die Stärkung von Gesundheitskompetenz auch die Bewegungsförderung in den Blick nehmen oder
  • Konzepte der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz umsetzen und dabei auch Umgebungsfaktoren und soziale Teilhabe berücksichtigen.

Was wir unter Gesundheitskompetenz, Bewegungsförderung und bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz verstehen, erfahren Sie hier.

Gesundheitskompetenz

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Gesundheitskompetenz meint die Fähigkeit, das Wissen sowie die Motivation Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden um Entscheidungen über Krankenbehandlung, Prävention und Gesundheitsförderung zu treffen. Eine ausgeprägte Gesundheitskompetenz dient dazu, gesundheitskompetente Entscheidungen zu treffen und befähigt zu werden, selbstbestimmt auf die eigene Gesundheit Einfluss nehmen zu können. Sie ist notwendig, um die zahlreichen Anforderungen der Gesundheitserhaltung bewältigen zu können. Dabei ist zu bedenken, dass die Komplexität des Gesundheitssystems sowie die Zahl chronischer Erkrankungen zunehmen und damit auch die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention, was mit steigenden Anforderungen an den Einzelnen verbunden ist.

Die Stärkung der Gesundheitskompetenz ist ein langfristiger Ansatz, der nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern gemeinsam – in unterschiedlichen Sektoren, Lebenswelten und auf allen Ebenen – angegangen werden muss, ganz im Sinne von Health in All Policies. Das bedeutet, dass Strukturen gesundheitskompetent gestalten werden müssen, damit Verhaltensänderungen für jeden Einzelnen leichter umsetzbar sind. Dafür braucht es gemeinsame Anstrengungen von allen relevanten Akteurinnen und Akteuren in und außerhalb des Gesundheitswesens. Denn Gesundheit hat auch eine soziale Dimension. Sozial benachteiligte Menschen weisen oft eine niedrigere Gesundheitskompetenz auf und haben oftmals auch einen schlechteren Zugang zu präventiven Angeboten. Niedrigschwellige Bewegungsangebote bieten beispielsweise eine große Chance, um vulnerable Gruppen zu erreichen.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Digitalisierung sollte bei der Förderung von Gesundheitskompetenz intensiv genutzt werden. Mit audiovisuellen Medien (Ton- und Bildaufnahmen) kann die Vermittlung von Gesundheitsinformationen deutlich verbessert werden. Durch die Nutzung digitaler Anwendungen kann der Zugang zum Gesundheitssystem erleichtert werden, gleichzeitig stellen sie auch eine Alltagshilfe dar. Herausforderungen durch die Digitalisierung sind höhere Anforderungen an die Gesundheits- und Medienkompetenz der Bevölkerung. Das Risiko einer digitalen Kluft durch divergierende Kompetenzen und Zugänge bei der Mediennutzung müssen bei der Förderung der Gesundheitskompetenz besonders beachtet werden.

Quellen:
Pelikan, J. & Ganahl, K. (2017): Die europäische Gesundheitskompetenzstudie. Konzept, Instrument und ausgewählte Ergebnisse. In D. Schaeffer & J. M. Pelikan (Hrsg.), Health Literacy: Forschungsstand und Perspektiven (S. 93 - 125). Bern: Hogrefe

Schaeffer, D., Hurrelmann, K., Bauer, U. und Kolpatzik, K. (Hrsg.): Nationaler Aktionsplan Gesundheitskompetenz. Die Gesundheitskompetenz in Deutschland stärken (S. 56). Berlin: KomPart 2018.

Bewegungsförderung

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Der Einfluss von körperlicher Aktivität auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen in jedem Alter ist wissenschaftlich belegt. Bewegung ist für das gesunde Aufwachsen von zentraler Bedeutung, insbesondere im Bereich der motorischen, der kognitiven und der psychosozialen Entwicklung. Darüber hinaus gilt Bewegungsmangel als ein zentraler Risikofaktor für die Entstehung vieler nicht übertragbarer Krankheiten. Selbst im Alter hat Bewegung positive Effekte auf die Gesundheit.

Bewegung umfasst alle körperlichen Aktivitäten, die einen gesundheitsförderlichen Effekt haben. Dies schließt sportliche Aktivitäten, sofern sie der Gesundheit nutzen und gesundheitliche Gefährdungen vermeiden, ebenso ein wie Alltagsaktivitäten, z. B. Fahrradfahren und Zufußgehen als bewegungsaktiver Transport.

Die "Nationale[n] Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung" liefern einen umfassenden Überblick.

Physical Literacy – Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz

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Eine höhere Gesundheitskompetenz geht häufiger mit einem verbesserten gesundheitsförderlichen Verhalten einher. Für einzelne Bereiche, wie hier im Bereich der Bewegung gibt es spezifische Konzepte wie beispielsweise "Physical Literacy" oder "Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz".

Physical Literacy: Grundlage ist das Verständnis, eine Kompetenz zu vermitteln, die darauf abzielt, Bewegung das ganze Leben zu fördern. Dies stellt insbesondere im Kindes- und Jugendalter eine Bildungsaufgabe dar. Als zentrale Elemente werden gesehen:

  • Motorischen Basiskompetenzen (funktionelle körperliche Ebene),
  • Wissen bzw. Verständnis eines aktiven Lebensstils (kognitive Ebene),
  • Motivation und Selbstbewusstsein (affektive Ebene).

Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz: Umgebungsfaktoren und soziale Teilhabe werden neben den nachfolgenden drei Teilkompetenzen berücksichtigt:

  • Bewegungskompetenz,
  • Steuerungskompetenz (Ausrichtung auf Wohlbefinden und Gesundheit) und
  • Selbstregulationskompetenz (Motivation, Volition)

Quelle: Jordan, S., Buchmann, M., Loss, J. et al. Gesundheitskompetenz und Gesundheitsverhalten – Einblicke in ein sich ausdifferenzierendes Forschungs- und Handlungsfeld für Public Health. Bundesgesundheitsbl 68, 255–263 (2025). https://doi.org/10.1007/s00103-025-04016-6

Kategorien

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Sie können sich auch als Kooperationsprojekt bewerben. Unter einem Kooperationsprojekt werden Projekte verstanden, die von mindestens zwei Partnern wie z. B. Kommune und Verein gemeinsam umgesetzt werden und gemeinsam für das Projekt verantwortlich sind.

Ein wesentliches Bewertungskriterium ist, unabhängig von der Kategorie, der Bezug zum oben vorgestellten Schwerpunktthema.

Kindertagesstätte und Kindergarten

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Es werden niedrigschwellige Ansätze in Kindergärten und Kindertagesstätten gesucht. Auch Ansätze, die pädagogische Fachkräfte, Eltern und/ oder Bezugspersonen in den Blick nehmen, können sich bewerben.

Schule

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Schulen, unabhängig von der Schulart, können sich in dieser Kategorie bewerben. Ganzheitliche Konzepte, die Lehrkräfte, Eltern und/ oder Bezugspersonen in den Blick nehmen, können sich ebenfalls bewerben.

Verein

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In dieser Kategorie können sich Projekte bewerben, die im Verein stattfinden. Unabhängig davon ob, es sich um einen Sportverein, Kulturverein, Musikverein oder sonstigen Verein handelt.

Kommune/ Stadtteil/ Quartier

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Kommunale Ansätze in und mit der Kommune, Stadtteil oder Quartier können sich in dieser Kategorie bewerben.
Die kommunale Einbindung wird bei Bewerbungen in dieser Kategorie vorausgesetzt.

Häusliche Pflege/ teil- und vollstationäre Pflege

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Unter diese Kategorie fallen sowohl die häusliche als auch die teil- und vollstationäre Pflege sowie Ansätze, die sich an pflegende An- und Zugehörige sowie deren zu Pflegende richten, um durch die Verknüpfung von Gesundheitskompetenz und Bewegungsförderung die Pflegebedürftigkeit oder eine Verschlechterung der gesundheitlichen Situation hinauszuzögern.

Hände tippen auf einer Computertastatur

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Baden-Württemberg
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70173 Stuttgart